In dieser Folge tauche ich mit dir tief ein in das Drei-Welten-Modell von Bernd Schmid – ein systemisches Persönlichkeitsmodell, das dir hilft, deine Führungsrolle bewusster, klarer und stimmiger zu gestalten. Wir sprechen darüber, warum so viele Führungskräfte zwischen innerem Anspruch, äußeren Erwartungen und fachlichen Anforderungen zerrieben werden – und wie du diese Spannungen nicht nur verstehst, sondern aktiv gestaltest.
Du erfährst:
- Was die drei Welten Privatleben, Organisation und Profession im Alltag bedeuten,
- wie du erkennst, in welcher Welt du dich gerade bewegst – und was dir dort hilft,
- warum innere Konflikte oft keine persönlichen Schwächen sind, sondern systemisch erklärbar,
- wie du mit dem Modell Klarheit über deine berufliche Identität gewinnst,
- und was du tun kannst, wenn deine aktuelle Rolle sich nicht stimmig anfühlt.
Dieses Modell ist ein echtes Reflexionswerkzeug – vor allem für Führungskräfte, die inmitten komplexer Systeme nicht nur funktionieren, sondern wirksam sein wollen. Du bekommst konkrete Beispiele, Impulse für Selbstreflexion und Strategien für deinen Alltag.
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Aktuelle Folgen
Drei-Welten-Modell nach Bernd Schmid – ZFF 223
In dieser Folge spreche ich über das Drei-Welten-Modell von Bernd Schmid. Ein Modell zur Erklärung von Persönlichkeit im Privat und Berufleben.
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Inhaltsverzeichnis
Intro
Hallo und herzlich willkommen zu Zuhören. Fragen. Führen. – deinem Podcast für kluge Gedanken, neue Perspektiven und wirksame Führung.
Heute lade ich dich ein zu einer ganz besonderen Reise – einer Reise in deine eigene Persönlichkeit. Keine Sorge, du brauchst keinen Kompass. Alles, was du brauchst, hast du bereits in dir. Wir sprechen über ein Modell, das nicht nur faszinierend ist, sondern dir auch dabei helfen kann, dich selbst besser zu verstehen – als Mensch, als Führungskraft, als Teil deines Teams.
Das Drei-Welten-Modell von Bernd Schmid – vielleicht hast du schon davon gehört. Vielleicht ist es aber auch ganz neu für dich. In jedem Fall wirst du heute erfahren:
- Was genau dieses Modell beschreibt,
- wie du die drei inneren Welten in dir entdecken kannst,
- warum es so wichtig ist, sie als Führungskraft zu reflektieren,
- und wie du damit umgehst, wenn du das Gefühl hast, deine aktuelle Rolle passt einfach nicht zu dir.
Ich nehme dich mit in eine tiefe, ehrliche Reflexion. Los geht’s.
Was ist das Drei-Welten-Modell der Persönlichkeit?
Das Drei-Welten-Modell wurde von Bernd Schmid entwickelt – einem der großen Denker in der systemischen Beratung. Es beschreibt nicht, was wir tun, sondern wer wir sind – in drei ganz unterschiedlichen Dimensionen. Schmid spricht von drei Welten, in denen wir als Menschen leben, denken, fühlen und handeln.
Diese drei Welten sind keine festgelegten Rollen oder Typen. Sie sind vielmehr Perspektiven, aus denen wir unser Leben und unsere Persönlichkeit gestalten – und die alle in uns angelegt sind.
Es geht also nicht darum, dich in eine Schublade zu stecken. Sondern darum, deine innere Vielfalt bewusst wahrzunehmen und zu reflektieren, wie du als Führungskraft eigentlich unterwegs bist – und ob du in deiner Rolle wirklich bei dir selbst bist.
Die drei Welten – und was sie über dich verraten
Das Drei-Welten-Modell von Bernd Schmid ist ein systemisches Denkmodell, das es ermöglicht, das eigene Leben und insbesondere das berufliche Handeln aus drei verschiedenen sozialen Wirklichkeitsräumen zu betrachten: Privatleben, Organisation und Profession.
Diese drei Welten beschreiben nicht nur unterschiedliche Kontexte, in denen wir leben und wirken, sondern auch unterschiedliche Anforderungen, Erwartungen und Identitätsanteile, die sich je nach Situation aktivieren oder miteinander in Konflikt geraten können.
Für Führungskräfte ist dieses Modell besonders wertvoll, weil es dazu einlädt, sich nicht einseitig über die Funktion oder die Position zu definieren, sondern sich als Mensch in einem komplexen Zusammenspiel verschiedener Rollen und Perspektiven zu reflektieren.
Beginnen wir mit der Welt des Privatlebens: Sie umfasst unsere persönliche Identität, emotionale Bedürfnisse, Beziehungsformen und Lebensgestaltung jenseits der beruflichen Funktion. Hier geht es um Nähe, Intimität, Werte, Fürsorge, Verletzlichkeit und Selbstfürsorge. In dieser Welt sind wir Tochter, Vater, Freund, Partnerin – aber eben auch einfach wir selbst, als fühlender Mensch. Wenn diese Welt im beruflichen Alltag keinen Platz mehr findet, weil eine Führungskraft beispielsweise dauerhaft eine funktionale Rolle spielt, entstehen Entfremdung und emotionale Erschöpfung.
Die zweite Welt ist die der Organisation, also der formalen Systeme mit ihren Strukturen, Regeln, Prozessen und Erwartungen. Hier herrscht eine funktionale Logik: Rollen sind definiert, Aufgaben zugewiesen, Ergebnisse messbar. Eine Führungskraft wird in dieser Welt bewertet nach Output, Effizienz, Führungsstärke oder Zielerreichung. Es ist die Welt der Position, der Verantwortung, des Status – aber auch der Unsicherheiten, wenn sich Strukturen verändern oder Machtverhältnisse verschieben. Wer sich ausschließlich über diese Welt definiert, läuft Gefahr, die menschliche Dimension des Führens zu verlieren.
Die dritte Welt schließlich ist die der Profession – also der fachlichen Identität, des beruflichen Ethos und der professionellen Entwicklung. Hier stellt sich die Frage: Was bedeutet es für mich, eine gute Führungskraft zu sein? Welche Prinzipien, welches Menschenbild, welche Methoden oder Haltungen prägen mein berufliches Selbstverständnis? Diese Welt ist besonders wichtig, wenn es darum geht, ein inneres Rückgrat zu entwickeln, das nicht von kurzfristigen Zielvorgaben oder organisationalem Druck verbogen wird.
Gleichgewicht der Welten ist entscheidend
Wenn diese drei Welten im Gleichgewicht sind, erleben Führungskräfte sich als stimmig, klar, kompetent und wirksam. Doch in der Realität sind sie häufig Spannungen und Konflikten ausgesetzt: Die Organisation verlangt Umstrukturierungen, die dem eigenen professionellen Selbstverständnis widersprechen. Das berufliche Rollenbild als „harte Entscheiderin“ kollidiert mit dem Bedürfnis nach persönlicher Nahbarkeit. Oder die Anforderungen der Organisation lassen kaum Raum für persönliche Bedürfnisse und private Verpflichtungen.
Genau in diesen Spannungsfeldern entfaltet das Modell seine Wirksamkeit: Es hilft, diese inneren und äußeren Konflikte nicht als persönliches Scheitern, sondern als Ausdruck komplexer Rollenkonflikte zu verstehen.
Es regt dazu an, sich nicht von einer Welt dominieren zu lassen, sondern bewusst zwischen ihnen zu navigieren. Eine zentrale Kompetenz besteht darin, Grenzen zu setzen, Übersetzungsleistungen zu erbringen (z. B. zwischen persönlicher Haltung und organisationaler Logik) und authentisch in der jeweiligen Rolle zu agieren – ohne sich selbst zu verlieren.
In der Führung bedeutet das konkret: Du musst nicht immer verfügbar sein, wenn die Organisation ruft. Du darfst Entscheidungen hinterfragen, wenn sie deinem professionellen Ethos widersprechen. Und du darfst auch mal müde, menschlich oder überfordert sein – das macht dich nicht schwächer, sondern glaubwürdiger. Das Drei-Welten-Modell lädt also ein, Führung als balancierenden Prozess zu verstehen: zwischen beruflicher Identität, organisationalen Erwartungen und persönlicher Integrität. Wer sich dessen bewusst ist, kann mit mehr Selbstvertrauen, Klarheit und innerer Stabilität führen – gerade dann, wenn es schwierig wird.
Wie hilft das Drei-Welten-Modell bei der Findung der eigenen Führungsrolle?
Jetzt wird’s spannend. Denn als Führungskraft musst du tagtäglich zwischen diesen drei Welten wechseln – oft sogar gleichzeitig in mehreren Welten agieren.
Das Modell hilft dir dabei, deine Rolle nicht nur funktional zu sehen, sondern als Ausdruck deiner Persönlichkeit.
Was bringt dir das konkret?
- Du erkennst, wo du dich gerade bewegst: Bist du gerade in der Rolle, im Gefühl oder in der Aufgabe?
- Du spürst, wo du dich sicher fühlst – und wo du dich vielleicht verstellst.
- Du findest heraus, welche Führungsrolle zu dir passt: Brauchst du Struktur? Oder Freiraum? Bist du Mentor, Visionär, Dirigent?
Und das Wichtigste: Du lernst, bewusster zu wählen. Zwischen Autopilot und authentischer Führung liegt die bewusste Reflexion. Und genau hier liegt die Kraft dieses Modells.
Reflexionsfragen, die dich weiterbringen
Vielleicht möchtest du jetzt tiefer eintauchen. Dann habe ich einige Fragen für dich, die du dir stellen kannst – vielleicht beim Spazierengehen, vielleicht in einem ruhigen Moment für dich:
- In welchen Situationen fühle ich mich als Führungskraft authentisch? In welchen angestrengt?
- Welche Werte treiben mich in meinem Führungsverhalten? Und wo kollidieren sie mit den Erwartungen anderer?
- Wo lasse ich mich zu sehr von der objektiven Welt treiben – und verliere dabei meine innere Haltung?
- Welche Rollen nehme ich unbewusst ein – und welche davon passen nicht (mehr) zu mir?
- Wo finde ich Ausgleich zwischen meinem Sein, meinem Tun und meinem In-Beziehung-Sein?
Was kann ich tun, wenn meine Führungsrolle nicht zu mir passt?
Diese Frage ist besonders heikel – und ehrlich. Vielleicht hast du schon erlebt, dass du in einer Führungsrolle gelandet bist, die dir eigentlich gar nicht entspricht. Du spielst eine Rolle, weil es erwartet wird – nicht, weil du dich darin wiederfindest.
Was kannst du dann tun?
- Akzeptanz statt Selbstverurteilung
Es ist kein Zeichen von Schwäche, wenn du spürst: Das bin nicht ich. Im Gegenteil. Es ist ein Zeichen von Reife. - Unterscheidung lernen
Vielleicht passt nicht die ganze Rolle nicht – sondern nur bestimmte Aspekte. Frag dich: Was genau reibt mich? Ist es die Struktur? Die Kontrolle? Der fehlende Freiraum? - Gestalten statt Ertragen
Das Modell lädt dich ein, aktiv zu gestalten – nicht passiv zu leiden. Du kannst Aspekte deiner Rolle nachschärfen. Mehr von dir hineinbringen. Oder Aufgaben abgeben, die dich entfremden. - Entscheidungen treffen
Und ja, manchmal heißt das auch: einen Schritt zurückzutreten. Oder einen neuen Weg zu wählen. Authentizität ist nicht immer bequem. Aber sie ist auf Dauer erfüllender.
Outro – Deine drei inneren Räume
Vielleicht spürst du es schon: Das Drei-Welten-Modell ist kein theoretisches Konstrukt. Es ist eine Einladung. Eine Einladung, dir selbst zu begegnen – ehrlich, neugierig, mutig.
Als Führungskraft wirst du immer wieder gefordert sein, dich in diesen drei Welten zu bewegen. Aber du darfst auch immer wieder zurückkehren – zu dir selbst. Zu dem Menschen hinter der Rolle. Zu deiner inneren Mitte.
Ich wünsche dir, dass du deine drei Welten kennenlernst, sie erkundest – und sie in Einklang bringst. Nicht perfekt. Aber echt.
Danke, dass du dir heute die Zeit genommen hast. Für dich, für deine Entwicklung, für deine Führung.
Wenn dir diese Folge gefallen hat, dann freue ich mich, wenn du sie teilst, mir eine Bewertung darlässt – oder einfach beim nächsten Mal wieder reinhörst.
Bis dahin: Bleib bei dir. Und bei deinen drei Welten.
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