Was tun, wenn ich mich im Ton vergreife?

Als Führungskraft im Ton vergreifen – Was tun?

„…und dann ist es aus mir raus geplatzt und ich habe 10 Minuten rumgebrüllt.“

Diese Aussage tätigte ein Coachee und staunte dabei immer noch über sich selbst. Die Belastung zu hoch. Die Deadline zu nah und die Fehler auf allen Ebenen häuften sich. Da ist es passiert und die Führungskraft lief Gefahr sich im Ton vergreifen.

Coaching für Führungskräfte – Klarheit, Wirkung, Erfolg

Coaching für Führungskräfte – Klarheit, Wirkung, Erfolg

Bringen Sie Ihre Führungskompetenz aufs nächste Level. Individuelles Coaching von Michael Zocholl – praxisnah, lösungsorientiert und garantiert wirksam.

Zum Beitrag

Warum verlieren Führungskräfte die die Fassung?

Was sind Gründe, weshalb Menschen die Fassung verlieren und sich im Ton vergreifen:

  1. Hoher Stress: Führungskräfte haben oft viele Verantwortungen und sind unter Druck, Ergebnisse zu liefern. Wenn der Stress zu hoch wird, kann es passieren, dass sie ausrasten.
  2. Persönliche Probleme: Führungskräfte sind auch nur Menschen und können persönliche Probleme haben, die sich auf ihr Verhalten auswirken.
  3. Unzufriedenheit mit der Arbeit: Führungskräfte können sich im Ton vergreifen, wenn sie unzufrieden mit ihrer Arbeit oder ihren Aufgaben sind.
  4. Mangelnde Fähigkeit, mit Konflikten umzugehen: Führungskräfte müssen oft schwierige Entscheidungen treffen und mit Konflikten umgehen. Wenn sie nicht gut darin sind, mit Konflikten umzugehen, kann das dazu führen, dass sie sich im Ton vergreifen.
  5. Mangelnde Kommunikation: Wenn Führungskräfte sich nicht offen und ehrlich mit ihren Mitarbeitern und Kollegen auseinandersetzen, kann das dazu führen, dass sie ausrasten.

Welche Beispiele gibt es dafür, sich im Ton zu vergreifen

1. Herablassende Formulierung im Stress (Produktion)
Eine Führungskraft ruft in der Werkhalle:
„Wie oft soll ich dir das noch erklären? Das ist doch kein Hexenwerk!“
👉 Wirkung: Der Mitarbeiter fühlt sich abgewertet und bloßgestellt, die Stimmung im Team kippt.

2. Ungeduld im Meeting (Verwaltung)
Im Teammeeting fällt der Satz:
„Wenn Sie endlich mal zu Potte kommen würden, könnten wir hier auch weiterarbeiten.“
👉 Wirkung: Respektlosigkeit, das Teammitglied wird vor allen bloßgestellt.

3. Unbedachte Ironie (Produktion)
Beim Blick auf ein fehlerhaftes Werkstück sagt die Führungskraft:
„Na super, das kann ich ja gleich selbst machen.“
👉 Wirkung: Sarkasmus verletzt und erzeugt Abwehr statt Lernbereitschaft.

4. Lautstarke Kritik (Verwaltung)
„Das Ergebnis ist völlig unbrauchbar – haben Sie überhaupt nachgedacht?“
👉 Wirkung: Persönlicher Angriff statt sachliche Kritik, Vertrauen geht verloren.

5. Ungeschickter Vergleich (Bereichsübergreifend)
„Wenn alle so langsam arbeiten würden wie Sie, könnten wir den Laden gleich zumachen.“
👉 Wirkung: Angriff auf die Kompetenz, demotiviert das Teammitglied.

6. Abfälliger Ton bei wiederholten Fehlern
„Ehrlich gesagt, wundert es mich nicht, dass das schon wieder schiefgelaufen ist.“
👉 Wirkung: Zynismus untergräbt Vertrauen und Lernkultur.

Was kann ich tun, wenn ich die Fassung verloren habe?

Es ist niemals in Ordnung, jemanden anzuschreien oder zu beschimpfen. Wenn Sie Ihren MA angeschrien haben oder sich im Ton vergreifen, sollten Sie sich unverzüglich bei ihm entschuldigen und ihm mitteilen, dass Sie sich für Ihr Verhalten entschuldigen.

Solche Ausraster sind trotzdem menschlich und sie passieren. Was zuvor bloß eine Rechtfertigung war, sollte als Anlass zur Reflektion genommen werden.

Wir sind schnell beim Thema Emotionale Intelligenz. Emotionale Intelligenz ist die Fähigkeit, die eigenen Emotionen und die Emotionen anderer zu verstehen und bewusst zu steuern. Hier sind einige Tipps, die bei der emotional intelligenten Reaktion auf Stress helfen können:

Machen Sie sich bewusst, dass Sie gestresst sind: Erkennen Sie, dass Sie gestresst sind und versuchen Sie, die Gründe dafür zu verstehen.

Nehmen Sie sich Zeit für sich selbst: Machen Sie Pausen, um zu entspannen und sich zu erholen. Nutzen Sie diese Zeit, um Ihre Gedanken und Gefühle zu sortieren.

Sprechen Sie über Ihre Gefühle: Teilen Sie Ihre Gefühle und Sorgen mit anderen, zum Beispiel mit Freunden, Familie oder Kollegen. Auf diese Weise können Sie Ihre Gefühle verarbeiten und Unterstützung bekommen.

Versuchen Sie, sich auf das Positive zu konzentrieren: Konzentrieren Sie sich auf das, was gut läuft, und versuchen Sie, die Dinge, die Sie stressen, in einem realistischen Licht zu sehen.

Nutzen Sie Entspannungstechniken: Es gibt viele Techniken, die bei der Bewältigung von Stress helfen können, zum Beispiel Atemübungen, Progressive Muskelentspannung oder Yoga. Finden Sie eine Technik, die für Sie passt und üben Sie sie regelmäßig.

Zurück zu unserem Mitarbeitergespräch, dass aus dem Ruder läuft.

Mehr zu meinen Angeboten finden Sie hier

👔 Führungsseminare

Für Führungskräfte, die Klarheit, Wirkung und Haltung entwickeln möchten. Praxisnah & mit Tiefgang.

Mehr erfahren

🤝 Workshops zur Teamentwicklung

Stärke den Zusammenhalt und die Kommunikation in deinem Team – mit nachhaltigen Impulsen und echten Veränderungen.

Mehr erfahren

🧭 Individuelles Coaching

Begleitung auf Augenhöhe für deinen persönlichen Führungsweg. Vertraulich, wirkungsvoll und individuell.

Mehr erfahren

3 Tipps, um die Fassung zu behalten – Hilfreiche Tipps für bessere Kommunikation

Aus meiner Sicht gibt es 3 entscheidende Dinge, die Du solltest:

✅ Entschuldigen Sie sich beim betroffenen Mitarbeiter, wenn Sie sich im Ton vergreifen! Ihre Führungsarbeit beruht auf einer guten Beziehung zu ihren Mitarbeitern. Ist sie erst zerrüttet, gibt es kaum einen Weg zurück zu einer stabilen Beziehung, die Feedback, Kritik und Austausch aushält.

✅ Reflektieren Sie, wie es dazu kam, das Sie sich im Ton vergreifen! Stress, Deadlines und (ja auch) Fehler sind Alltag. Emotionale Ausbrüche für die man sich entschuldigen muss, sind ein Indikator, dass zwischen Montag und Freitag etwas Grundlegendes schief läuft. Blicken Sie auf ihre Prozesse, auf Verantwortlichkeiten und auf den Umfang der Arbeit.

✅ Emotionen erkennen und steuern! Neben den Arbeitsbedingungen sollten Sie bearbeiten, wie es zu diesem Ausbruch kam. Was geht in Ihnen vor? Was löst das enorme Unbehagen aus? Vielleicht suchen Sie dabei Unterstützung in einem Coaching.

✨ Willst du tiefer einsteigen?

Wenn du Führung nicht nur verstehen, sondern in deinem Unternehmen wirksam leben willst – dann schau dir meine Führungsseminare an.

👉 Mehr erfahren

FAQs – Häufig gestellte Fragen:

Ein „Ton vergreifen“ meint, dass man zu scharf, laut oder unangebracht spricht. Gerade als Führungskraft wirkt das besonders stark auf Mitarbeitende und kann Vertrauen oder Respekt beschädigen.

Ein unkontrollierter Ausbruch kann Beziehungen im Team belasten, die Motivation senken und deine Glaubwürdigkeit schwächen. Langfristig führt es dazu, dass Mitarbeitende Hemmungen entwickeln, offen zu kommunizieren.

Häufige Gründe sind hoher Stress, Zeitdruck, ungelöste Konflikte oder persönliche Belastungen. Auch unklare Zuständigkeiten oder wiederholte Fehler im Team können emotionale Reaktionen hervorrufen.

Zeige Größe, indem du dein Verhalten ansprichst, dich bei den Betroffenen entschuldigst und dein Anliegen noch einmal sachlich formulierst. Das signalisiert Selbstreflexion und stärkt trotz des Fehlers dein Ansehen.

Achtsamkeit, kurze Pausen vor einer Reaktion, klare Selbstfürsorge (z. B. Pausen, Stressmanagement) und Feedback aus dem Team helfen, künftig gelassener zu reagieren. Auch Coachings oder Trainings können unterstützend wirken.

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert